Am Donnerstag, 6.11.2025, begann in Nürnberg mit der Wanderausstellung „Was ich anhatte“ die Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen. Sie dauert bis zum Donnerstag, 20. November.
Die Ausstellung thematisiert sexualisierte Gewalt. „Schuld ist nicht das Opfer. Eine Frau wird nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock trägt,“ betont die Stadt. Die Installation soll anhand von Kleidungsstücken anonymisierte Erfahrungen von Menschen zeigen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben.
Immer noch wird Opfern eine Mitschuld an den Übergriffen zugeschrieben.
Oft hören Betroffene auch den Vorwurf, sie hätten sich anders bei dem Übergriff verhalten müssen. Schreien, abwehren, weglaufen. Aussagen von Betroffenen zeigen jedoch, dass der Körper oft in einen Modus der Starre verfällt. Kein Laut kommt über die Lippen, kein Rühren von Armen und Beinen ist möglich. Todesangst blockiert sämtliche Körperfunktionen und Abwehrimpulse. Diese Vorwürfe und dieses Denken erschweren nicht nur das Anzeigen und die Aufarbeitung der Gewalttat. Es macht die Opfer gewissermaßen zu Tätern. Die eigentlichen Täter kommen so, wenn sie überhaupt verurteilt werden, mit sehr milden Strafen davon.
Deshalb ist sexualisierte Gewalt ein gesellschaftliches und strukturelles Problem und nicht als Einzel- oder Beziehungstat zu bewerten. Nicht die Opfer müssen sich schämen, sondern die Verursacher der Gewalttat!
Die Kuratorin Beatrix Wilmes gab inhaltliche Impulse, die Referentin für Jugend, Familie und Soziales, Elisabeth Ries eröffnete mit einem Grußwort die gut besuchte Ausstellung.
Zum Begleitprogramm gehören verschiedene Informations- und Gesprächsveranstaltungen. Die Außenstelle Nürnberg war mit einem Infostand vertreten und wird am 10.11. einen Vortrag zu dem Thema „Gewalt an Frauen“ halten.
Bild: "KunstKulturQuartier" Projekt was ich anhatte