In Fürth wurde am Dienstag, 18. November, um 18 Uhr im Babylon Kino in der Nürnberger Straße 3 der Film „Blinder Fleck“ gespielt. Die Dokumentarregisseurin Liz Wieskerstrauch lenkt sensibel die Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Thema, vor dem viele Menschen lieber die Augen verschließen.
Die Opfer ritueller Gewalt berichten in der Dokumentation über die Torturen ihrer Kindheit. Es geht dabei um Kinder, die von den Tätern in kultischen Ritualen systematisch durch Foltermethoden abgerichtet werden, um bei Zwangsprostitution und Sexorgien auf Knopfdruck zu funktionieren.
Um diesem Druck und den Schmerzen standhalten zu können, reagieren viele Kinder mit der Aufspaltung ihrer Identitäten und Persönlichkeiten (Dissoziation). Dadurch wird eine kohärente Erinnerung an den Tathergang und die Täter, die in Vielzahl in Kapuzenmänteln gleichzeitig auftreten, verhindert.
Sehr selten kommt es deshalb zur Anzeige, wenn nach Jahrzehnten Bruchstücke ins Bewusstsein der Opfer gelangen. Die Erzählungen ergeben kein vollständiges Bild und werden oft von Polizei und Justiz als Lügengebilde in Frage gestellt.
Im Anschluss an den Film nahmen Annegret Steiger (Kripo Fürth) und Shatha Yassin-Salomo (Außenstellenleiterin WR Nürnberg) Fragen aus dem Publikum entgegen und bezogen Stellung.
Die Gleichstellungsbeauftragte Hilde Langfeld aus Fürth hatte diese Veranstaltung organisiert und war selbst mit ihrem Team präsent.
Lena Freund, eine neue Mitarbeiterin der Außenstelle in Fürth, nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil und konnte viele Fachfrauen kennenlernen.